Donnerstag, 26. März 2020

Donnerstag

Deutschland hat uns wieder, und wir das katastrophale Internet!

Deshalb werde ich auch heute keine Fotos anfügen. Vielleicht hole ich das noch einmal nach wenn das Internet funktioniert!

Zu erzählen gibt auch so genug!
Wir standen heute Nacht auf einem Autobahnparkplatz in der Nähe von Orange in Frankreich. Es wird immer davor gewarnt, man solle diese Plätze unbedingt zu meiden. Doch was sollen wir machen? Wir werden ja behördlich gezwungen auf der Autobahn zu bleiben! Jedenfalls hatten wir noch einen vergnüglichen Abend bevor wir uns Schlafen legten.
Nachts, kurz vor 3.30 Uhr klingelte mein Telefon. Nachdem es überhaupt nicht ruhig wurde nahm ich das Gespräch an.
Bernd war dran und erzählte mir, dass just gerade jemand versucht hatte bei ihm ins Wohnmobil einzubrechen! Und das wo doch klar ist, dass die Reisenden hier schlafen! Das ist wohl an Dreistigkeit kaum zu überbieten! Jedenfalls hat Karin die Geräusche bemerkt und Bernd geweckt. Nachdem er das Licht eingeschaltet und sich auch lautstark bemerkbar gemacht hatte, flüchtete der Verbrecher. 
Wir beratschlagten uns, was zu tun sei. Polizei anzurufen? Kannst Du vergessen! Schon wegen der Sprachschwierigkeiten. Und wie willst Du den Leuten erklären wo Du stehst? Null Chance. 
Das seitliche Schiebefenster am Fahrersitz war schon aufgeschoben. Das Verdunkelungsplissee und die Verriegelung des Fensters haben es nicht heil überstanden. An dem Schloß der Außentür war auch manipuliert worden. Aber erfolglos. Da es aber eine Zentralverriegelung beinhaltet, ist es weiterhin über den Funkschlüssel bedienbar!

Wir einigten uns auf Flucht! Kurz die Klamotten übergestreift und dann sind wir wenige Minuten später auf der Piste gewesen. So fuhren wir etwa dreieinhalb Stunden, bis wir dann nördlich von Lyon einen großen Rastplatz aufsuchten um eine Mütze voll Schlaf zu nehmen, damit wir nicht während der Fahrt einschlafen würden.
Nach dem wir die Augenpflege hinter uns gebracht hatten, frühstückten wir und machten uns wieder auf die Piste. Einmal zwischendurch tanken mussten wir noch, was auch wieder ein kleines Abenteuer wurde. Die Durchfahrtshöhe war beschränkt, so dass ich gleich an die LKW Säule fuhr. Doch das war leider nicht richtig. Die Dame am Kassentresen bedeutete mir wortreich, wovon ich natürlich überhaupt nichts verstand, doch zurückzusetzen und an der PKW Säule anzudocken. Das war aber nur möglich, weil hier die Höhenbeschränkung auf 3,50 Meter eingestellt war, und nicht wie üblich auf 3,30 Meter.
Ok, rückwärts fahren, entgegen der Fahrtrichtung mit dem Trailer hintendran. Solche Herausforderungen liebe ich und machen mich richtig an! Von wegen Erfolgserlebnis!
Bernd stand schon vor mir an der richtigen Tanksäule, hatte aber auch keinen Erfolg. Automatenstation! Und keine Bedienungsanweisung in deutsch. Glücklicherweise erwies sich die eingangs erwähnte Dame als unkompliziert. Sie kam zur Tanksäule und wies Bernd ein. So klappte es. Zwar regelte die Säule bei 150,-- € Tankrechnung ab, aber das langte uns. Nun war Bernd an der Reihe, mir zu zeigen ob er gut aufgepasst hatte. Ja, hatte er! Auch ich konnte den Diesel in meinen Tank füllen.
Wir mussten uns nur noch beratschlagen, wo wir denn in Deutschland mit unseren Wohnmobilen übernachten könnten. Schließlich war unsere Information so, dass alle Stell- und Campingplätze ihre Einrichtungen schließen mussten. Mit der "Promobil Radar App" fanden wir einige Angebote die wohl für uns passen könnten. Wir einigten uns auf den "Kräuterhof" in Müllheim, kurz nach dem Grenzübertritt zu Deutschland.
Ok wir sind wieder on "the road again". Jetzt nur noch die Hürde an der Grenzkontrolle und wir würden das gewählte Ziel anlaufen. 
Die Grenzkontrolle war locker und freundlich. Wir zeigten unsere Personalausweise und wurden dann mit guten Wünschen und einem "bleiben Sie gesund" weiter gewunken.

Und last but not least, war uns an diesem Tag dann doch das Glück noch hold! Der Stellplatz vor dem Kräutergeschäft entpuppte sich zwar als Kundenparkplatz, jedoch erlaubte man uns hier die Nacht zu verbringen. Ich muss sicher nicht weiter erwähnen, dass Irmgard dann auch in dem Laden entschwand und erst nach längerer Zeit wieder ans Tageslicht kam. 



So können wir diese letzten 24 Stunden dann doch noch einigermaßen zufrieden abschließen. Nun hoffen wir auf weniger Stress an den nächsten Tagen. 



    

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